Disclaimer: Dieser Blogbeitrag wurde mit Sorgfalt erstellt, erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Rechtsverbindlichkeit. Die Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Rechtsberatung dar. Für verbindliche Auskünfte oder eine individuelle Beurteilung deiner Situation solltest du dich an eine qualifizierte Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt wenden.
Welche Gesetze gibt es in der Schweiz in Sachen Websites?
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum – auch wenn man beim Surfen manchmal das Gefühl hat, man sei im wilden Westen. In der Schweiz gibt es klare Regeln für Website-Betreiber.
Wer eine Website hat, muss also nicht nur an schönes Design und gute Inhalte denken, sondern auch an ein paar juristische Basics. Keine Sorge: Wir erklären dir die wichtigsten Punkte einfach, verständlich – und zwischendurch gerne auch mit einem Augenzwinkern. 😉
1. Die Impressums-Pflicht: Wer steckt dahinter?
Ein Impressum ist im Grunde nichts anderes als ein digitales Türschild. Es zeigt den Besucher:innen, wer die Website betreibt.
In der Schweiz ist ein Impressum nicht immer zwingend – ABER:
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Wenn du Produkte oder Dienstleistungen anbietest (also geschäftlich unterwegs bist), brauchst du ein Impressum.
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Darin müssen Name, Adresse und Kontaktmöglichkeiten (z. B. E-Mail) stehen.
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Ein anonymer Online-Shop ist beispielsweise ein absolutes No-Go. Gerade in der heutigen Dropshipping-Zeit ein eminent wichtiges Puzzleteil, um Konsument:innen zu informieren und damit zu schützen.
- Mach es deinen Besucher:innen einfach. Wer seriös ist, versteckt seine Kontaktdaten nicht im Kleingedruckten, sondern jederzeit und auf allen Seiten der Website sichtbar. Der klassische Platz für den Impressums-Link ist deswegen auch die Fusszeile.
2. Datenschutz: Das kleine Einmaleins der Privatsphäre
Seit September 2023 gilt das revidierte Datenschutzgesetz (revDSG) in der Schweiz. Es soll sicherstellen, dass persönliche Daten geschützt werden. Für viele mag es ein administrativer Kraftakt sein. Wir dürfen dabei den Nutzen für uns als Privatpersonen nicht unterschätzen. Die Folgen ohne Datenschutz sind gravierend, fokussieren wir uns daher darauf.
Was bedeutet das für dich als Website-Betreiber, was sind die Pflichten?
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Datenschutzerklärung: Du musst erklären, welche Daten du sammelst (z. B. über Kontaktformulare, Newsletter, Cookies) und was du damit machst. Dabei geht es um die Datenschutzerklärung deiner Website. Solltest du z.B. ein CRM führen oder andere Bereiche mit Kundendaten handhaben, sind diese zusätzlich zu deklarieren.
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Transparenz: Besucher:innen sollen verstehen können, was passiert – also bitte kein Fachchinesisch! Die meisten haben nachvollziehbarerweise schon Mühe mit dem Inhalt der „Cookies“, das kann man dabei immer als Leitlinie betrachten. Keep it short and simple – und natürlich: ehrlich und transparenz.
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Drittanbieter-Tools: Wenn du Google Analytics oder Social-Media-Plugins nutzt, musst du darauf hinweisen. Zwingend. Ein simpler Link zur Social Media Plattform von der Website weg ist nicht das gleiche, wie den eigenen Social Media Feed auf der Website einzubinden und zu zeigen. Big Tech lebt von Daten, diese werden auch bei Schnittstellen in massiver Weise abgerufen. Darüber sollte man sowohl als Website-Betreiber:in sowie als Besucher:in informiert sein, resp. werden.
Gerne führen wir dich bei unseren Web-Projekten durch diesen Bereich schrittweise durch und helfen, wo nötig.
- Kurz und einfach: Sag offen, was du mit den Daten machst, und gib den Usern die Möglichkeit, selbst zu entscheiden. Dafür braucht man ein funktionales Datenschutz-Plugin und nicht nur eine simple Pop-up-Meldung zu den Cookies.
3. Cookies: Keine zum Naschen
Und da sind wir wieder – bei den so gar nicht süssen Cookies. Fast jede Website verwendet Cookies – kleine Datenpakete, die auf dem Computer der User gespeichert werden.
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Wenn Cookies nur für die Funktion der Seite notwendig sind, reicht ein Hinweis. Das ist allerdings selten der Fall.
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Für Analyse- oder Marketing-Cookies solltest du ein Cookie-Banner einsetzen, das den Nutzer:innen eine Wahl lässt („Ja, ich will!“ oder „Nein, danke.“).
- Funktionale Cookie-Plugins sind klar von reinen Informations-Pop-ups zu unterscheiden. Das etwas knifflige für Website-Betreiber: Oft sind die technischen Informationen zum CMS (Content Management System wie z.B. WordPress) nicht klar oder bekannt genug und nur funktionale Cookie-Plugins haben die Funktion, diese Frage technisch auszulesen und zu managen.
4. Urheberrecht: Bitte nicht klauen!
Texte, Bilder, Logos oder Videos sind in der Schweiz urheberrechtlich geschützt. Das bedeutet im Klartext:
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Verwende nur Inhalte, die du selbst erstellt hast oder für die du die Rechte hast.
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Stockfotos sind natürlich okay – aber bitte mit gültiger Lizenz.
- Auch bei selbst gemachten Fotos brauchst du das OK für die Rechte der Fotografin oder des Fotografen. Stell das am einfachsten sicher, indem du es auf die Rechnung als Teil des Auftrags schriftlich bestätigen lässt.
- „Copy & Paste“ von fremden Websites kann teuer werden – auch mit einfach ein paar geänderten Wörtern, um den Text anders klingen zu lassen. Und seien wir ehrlich: Es geht um deine Website mit deinem Angebot, nicht eine billige Kopie von jemand anderem.
- Informationen zum Urheberrecht kann man auf einer eigenen Seite publizieren oder auch beim Impressum, so wie wir das in der Regel tun. Das Impressum sollte bei jedem Webdesigner kostenlos sein, sonst sind Fragen absolut berechtigt.
5. E-Commerce: Wenn es ums Verkaufen geht
Betreibst du einen Online-Shop, kommen zusätzliche Regeln ins Spiel:
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Preisangaben: müssen klar und vollständig sein (inkl. MWST und transparenten Versandkosten).
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Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB): sind zwar nicht Pflicht, aber definitiv sehr sinnvoll. Sie regeln mögliche, meist klassische Geschäftsfälle und schützen damit den Verkäufer sowie Käufer dank der klar verfügbaren Informationen vor dem Kauf.
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Widerrufsrecht: Anders als in der EU gibt es in der Schweiz kein generelles Rückgaberecht beim Online-Kauf. Transparenz ist aber Pflicht – also kommuniziere klar, wie du mit Retouren umgehst.
- Ganz so einfach ist E-Commerce natürlich nicht, denn je nach Produkt kommt zusätzlich ein ganzes Gesetz dazu (z.B. bei Lebensmitteln) und auch beim Shopping-Angebot wie Aktionen gibt es klare Spielregeln. Wer einen Webshop betreibt, sollte sich vorgängig gut und klar informieren - eine reine KI-Recherche reicht dafür ganz klar nicht aus. Wir empfehlen dringend, sich mit einer Fachperson abzusprechen.
Fazit: Recht muss nicht trocken sein
Eine Website in der Schweiz zu betreiben, ist keine Raketenwissenschaft – solange man die Spielregeln kennt und berücksichtigt.
Mit einem Impressum, einer verständlichen Datenschutzerklärung und einem bewussten Umgang mit Cookies bist du schon auf der guten Seite. Und denk dran: Seriös und transparent zu sein, schafft Vertrauen bei deinen Kund:innen – und das ist Gold wert.
- Rechtliche Basics sind wie der Sicherheitsgurt im Auto – manchmal lästig, aber im Ernstfall unverzichtbar.